Therapeutisches Klettern: Effektive Rehabilitation der Schulter

Therapeutisches Klettern gewinnt in der Behandlung von orthopädisch-traumatischen Erkrankungen, insbesondere im Bereich der Schulter, immer mehr an Bedeutung. Diese Therapieform bietet die Möglichkeit, Muskelkraft, Beweglichkeit und Ganzkörperkoordination gleichzeitig zu trainieren.

Dr. Martin PühringerDr. Martin Pühringer
9. Jänner 2025
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Warum therapeutisches Klettern?

  • Hoher Aufforderungscharakter und abenteuerliche Komponente: Im Vergleich zu konventionellen Rehabilitationsmaßnahmen führt der Reiz des Kletterns vermutlich zu einer höheren Patienten-Compliance.
  • Gleichzeitiges Training verschiedener Aspekte: Therapeutisches Klettern ermöglicht es, mehrere Aspekte der körperlichen Funktion gleichzeitig zu trainieren. Dazu gehört die Kräftigung der Muskulatur, die Verbesserung der Beweglichkeit und die Schulung der Koordination.
  • Behandlung von Schulterproblemen: Die Methode scheint besonders geeignet zur Behandlung von Erkrankungen im Bereich des Schultergürtels (z.B.: SLAP Läsionen, Impingement Syndrom) zu sein.

Wie wirkt therapeutisches Klettern?

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Studien haben gezeigt, dass bereits quasistatische therapeutische Kletterübungen ähnliche Muskelaktivierungen hervorrufen wie dynamische Kletterübungen oder herkömmliche Rehabilitationsübungen.

Besonders wichtig ist die Aktivierung der schulterblattstabilisierenden Muskulatur. Der M. serratus anterior und die drei Anteile des M. trapezius spielen hierbei eine zentrale Rolle. Veränderungen in den Aktivierungsmustern dieser Muskeln werden als mögliche Ursachen für Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk gesehen.

Einflussfaktoren auf die Muskelaktivierung

Die Muskelaktivierung beim therapeutischen Klettern lässt sich durch verschiedene Faktoren beeinflussen:

  • Armposition: Studien haben gezeigt, dass die Armposition einen signifikanten Einfluss auf die Aktivierung verschiedener Schultermuskeln hat.
  • Handunterstützung: Das Lösen einer Hand vom Griff führt zu einer signifikanten Zunahme der Muskelaktivität, sowohl bei der schulterblattstabilisierenden Muskulatur als auch bei Arm- und Rumpfmuskeln.
  • Wandneigung: Eine Erhöhung der Wandneigung führt in der Regel zu einer stärkeren Aktivierung der Muskulatur.
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Dosierung und Anwendung in der Praxis

In der frühen Rehabilitationsphase sollten submaximale isometrische Kraftübungen im Vordergrund stehen. Therapeutisches Klettern kann hier eine sichere und effektive Alternative zu dynamischen Übungen sein.

Die Armposition „Seitgriff mit Innenrotation (c)“ sollte aufgrund der möglichen Verengung des subakromialen Raums mit Bedacht gewählt werden. Das Lösen einer Hand an geneigten Kletterwänden sollte in frühen Phasen der Rehabilitation ebenfalls vorsichtig eingesetzt werden, um Überlastungen zu vermeiden.

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Legende

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Fazit

Therapeutisches Klettern ist eine vielversprechende Behandlungsmethode, die vor allem in der frühen Rehabilitationsphase von Schultererkrankungen eingesetzt werden kann. Wichtig ist eine individuelle Anpassung der Übungen an den Patienten und seine Bedürfnisse. Durch Variation von Armposition, Handunterstützung und Wandneigung lässt sich die Belastung steuern und die Therapie an den Fortschritt des Patienten anpassen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Studienlage zum therapeutischen Klettern noch begrenzt ist und weitere Forschung notwendig ist, um die Wirkungsweise dieser Therapieform besser zu verstehen. Insbesondere sollten zukünftige Studien die Effekte des therapeutischen Kletterns bei Patienten mit spezifischen Erkrankungen untersuchen.


Literatur zum Thema:


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